14. Dezember 2018

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# Innovation & Zukunftsthemen

Das senkrechte Gemüse startet durch!

Die Weltbevölkerung wächst – der Hunger mit und zeitgleich das Problem mit dem Klimawandel. Nicht neu dabei ist, dass diese drei Gegebenheiten zusammenhängen. Erstaunlich dabei ist aber die Tatsache, dass die Landwirtschaft und der Transport die Hauptverursacher von CO2-Emissionen sind. So werden in Österreich insgesamt 7,45 Megatonnen CO2-Äquivalente im Sektor Landwirtschaft emittiert. Dabei macht Methan rund 48% der landwirtschaftlichen Emissionen aus, während Lachgas einen Anteil von etwa 52% einnimmt.

Gemüse von der Wand statt vom Land

Das etwa 900 Quadratkilometer große Marchfeld im Osten Wiens, könnte man meinen, ist der Gemüsegarten der WienerInnen. Weit gefehlt. “Das Marchfeld könnte alleine nur 3,5 Prozent der Wiener ernähren”, sagt Daniel Podmirseg vom Vertical Farm Institute in Wien. Um trotzdem nicht von Importen abhängig zu sein und der Umwelt mehr zu schaden, findet der Trend „vertikale Landwirtschaft“, auch bekannt als vertical farming, weltweit immer mehr Anklang. Mit vertikaler Landwirtschaft ist die Massenproduktion pflanzlicher Erzeugnisse in mehrstöckigen Gebäuden in Städten gemeint. Das zum einen platzsparende und zum anderen umweltfreundliche Konzept erlaubt es, Gemüse auch in Ballungsgebieten anzubauen. Damit kann der weltweiten CO2-Verbrauch, der durch den Transport von Lebensmitteln verursacht wird, reduziert werden.

Österreicher als Pionier

„Den Grundbaustein für unser Unternehmen hat ein Österreicher gelegt“, erzählte Emile Stöver von dem Vertical Farm Institute Austria. Othmar Ruthner experimentierte bereits in den 1960er Jahren an einer nachhaltigeren und vor allem platzsparenden Alternative zur üblichen Landwirtschaft. Der „Ruthnerturm“, der im Kurpark Oberlaa steht, soll Anfang nächsten Jahres wieder eröffnet werden, um Gemüse anzubauen.